Sonntag, 12. März 2023

Was dem Menschen unmöglich scheint, macht Gott möglich.

Wie so oft glaubt man, in einer Sackgasse zu stecken. Es geht nicht mehr vorwärts. Der Boden unter den Füßen bricht weg. Jeder Rückhalt und jede Standfestigkeit ist verloren gegangen. Wir fühlen uns wie im freien Fall oder wie in völliger Dunkelheit, dass wir nicht wissen, wo vorne und hinten ist. Woran können wir uns noch festhalten und orientieren? Was hält den freien Fall auf. Die eigenen Möglichkeiten sind erschöpft. Es ist nichts mehr aus eigener Kraft zu schaffen.

In der Bibel steht: "Bei den Menschen ist’s unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich."
(Matthäus 19,26)

Auf Gott ist nämlich immer Verlass. Wir dürfen, können und sollen uns ihm anvertrauen. Er wartet nur drauf, dass man mit Gott gemeinsam durch das Leben geht und nicht alles im Alleingang bewältigen muss. Genau dies steckt dahinter, wenn wir vom Glauben reden. Glauben wird als Für-Wahr-Halten verstanden, aber bedeutet Gott in jeder Hinsicht zu vertrauen. Ja, Glauben bedeutet sich gänzlich auf Gott zu verlassen.

 Auch wenn wir in einer Sackgasse stecken, "Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg;
aber der HERR allein lenkt seinen Schritt"
(Sprüche 16,9)

Auch wenn der Boden unter den Füßen wegbricht und wir im freien Fall sind, fallen wir nie tiefer als in Gottes Hand.

Auch wenn wir ohne Rückhalt und ohne Orientierung sind, "ist Gott unser Hirte". (Psalm 23,1)

Auch wenn unsere eigenen Möglichkeiten erschöpft sind und uns die eigenen Kräfte verlassen haben, "kommen wir als Mühselige sowie Beladene zu Gott und werden erquickt."  (Matthäus 11,28)

 

Der allmächtige Gott bewahre und behüte dich auf deinem Lebensweg. Seine Engel begleiten dich und beschützen dich vor allem Übel. Richte deinen Blick auf den Herrn, dass schlechte Gedanken deine Sicht nicht trüben. Wirf deine Sorgen auf Gott, den Herrn, denn für Gott ist nichts unmöglich.

Amen.

 

Montag, 10. Oktober 2022

 Kennen wir unsere Mitmenschen wirklich?

Wer erwischt sich nicht dabei, vorschnell über einen Mitmenschen zu urteilen? Wie schnell ordnen wir einen Menschen in unsere selbst gemachten Kategorien ein, ohne diejenigen oder denjenigen richtig zu kennen? Nach welchen Kriterien wird jemand wahrgenommen? Daraus leitet sich genauso das Wort "Ansehen" ab. Welchen Ruf hat ein Mensch und wie wird derjenige bzw. diejenige von den meisten Mitmenschen wahrgenommen, um nicht zu sagen "angesehen"?

Die ersten Sekunden entscheiden oder der erste Eindruck zählt am meisten, heißt es üblicherweise. Wir bilden uns  schon in den ersten Minuten eine Meinung über einen Mitmenschen und können demjenigen sehr viel Unrecht tun. Sofern derjenige gereizt reagiert, betrachtet man ihn als unsympathisch. Können wir uns sicher sein, ob derjenige einen schlechten Tag hat, eine schlechte Zeit durchmacht oder einfach nur unausgeschlafen ist. Wenn jemand in unserer Anwesenheit lacht, kann man glauben, dass er uns nicht ernst nimmt oder sogar auslacht. Aber wissen wir es wirklich. Vielleicht ist derjenige selbst unsicher und lacht aus Verlegenheit oder muss an einen Witz denken, den man ihm vor kurzem erzählt hat.

In der Bibel ist dazu ein sehr interessanter Vers zu finden:
"Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an."(1. Samuel 16,7)

Oft urteilt man nach dem Augenscheinlichen. Die Äußerlichkeiten reichen schon und schon hat man den Mitmenschen einen Stempel aufgedrückt. Gott sieht den Menschen in seiner Ganzheit und weiß sehr genau, was in einem vorgeht. Wer sollte ein Geschöpf besser kennen als sein Schöpfer? Gott schaut bis in die tiefsten Winkel des Herzens. Gott kennt die Ursachen für das Verhalten, das auf die Mitmenschen negativ wirkt. Jesus selbst sagt es: "Wovon das Herz voll ist, das geht dem Mund über?" (Lk 6,45) Die persönlichen Erfahrungen, das persönliche Umfeld, Menschen, die einen prägten und die eigene Familiengeschichte und eigene Biografie haben Einfluss auf das, wie man sich anderen gegenüber zeigt. Jeder Mensch ist das Produkt seiner Umwelt. Wir sind das Spiegelbild von dem, das uns in unserem ganzen Leben geformt hat. Gutes kommt von denen, die Gutes erleben. Es ist Gewissheit, dass alles Gute von Gott kommt. Gottes Liebe ist unendlich und bedingungslos. So lassen wir Gottes Liebe in unsere Herzen, die sich ebenso auf das Verhältnis zu unseren Mitmenschen überträgt. Jeden Tag aufs Neue lasst uns mit Gottes erfüllen, welche in die Welt ausstrahlt und Gottes heilvolles Handeln deutlich & sichtbar macht.

Amen.

Samstag, 16. Mai 2020

Nachruf für meinen lieben und großartigen Pastor aus der Jugendzeit


Nachruf für meinen lieben und großartigen Pastor aus der Jugendzeit

In stiller Trauer über deinen unerwarteten Tod nehmen wir von dir Abschied in der Gewissheit, dass Gott dich in sein ewiges Reich grenzenloser Liebe aufnimmt. Ich habe dir wirklich sehr viel zu verdanken und ich wüsste nicht, wo ich heute ohne dich stehen würde. Du hast mich nicht nur getauft und konfirmiert, sondern hast mich in meiner Jugendzeit immer begleitet, warst stets für mich da, in meinem Glauben gestärkt und tief geprägt. Sogar das Schulpraktikum machte ich bei dir und ich beabsichtige, sogar meinen Zivildienst bei dir zu leisten. Ich denke oft an die Zeit der jungen Gemeinde mit dir zurück und freue mich über viele fröhliche sowie lustige Momente mit dir. Auch die Rüstzeiten, ob Familienrüste, Konfirmandenrüste oder Jugendrüste, waren immer wieder ein schönes und tolles Erlebnis mit dir. An etlichen Gottesdiensten von dir habe sogar noch bis in die Studienzeit ehrenamtlich mitgewirkt und dir nicht selten auf dem Pfarrgelände bei Arbeiten auf dem Friedhof geholfen. Im Anfängerkurs des Posaunenkurses hast du mir Spielen eines Basshornes beigebracht. Auch in den ersten Studienjahren hast du mich sehr gut mit Fachliteratur versorgt. Du warst immer für mich da und dafür bin ich dir unendlich dankbar. Als ich mich einmal mit dem Auto im Schnee festfuhr, warst du zur Stelle und hast mir geholfen, das Auto aus dem Schnee zu befreien. Das ist ein gutes Sinnbild dafür, wie du mich immer in meinen Jugendjahren begleitet hast. Wenn ich mich auf meinem Lebensweg festgefahren habe, hast du nicht zurechtweisend mit dem Finger auf mich gezeigt, sondern mir die Hand gereicht und mich rausgeholt. Wenn ich danach suchte, fand ich bei dir Liebe, Wertschätzung und Wärme. Du warst für viele Menschen ein reicher Segen und hast vielen Menschen den christlichen Glauben näher gebracht. Du hast jeden spüren lassen, dass sie in der Kirchengemeinde willkommen und erwünscht sind sowie ihren festen Platz finden. Du hast mich sehr in meinem Glauben damit gestärkt, dass Gott wirklich alle Menschen so liebt, wie sie sind und niemand auf dieser Welt fehlerfrei ist. Ja, das bewegte mich dazu, ein Theologiestudium aufzunehmen und sogar gemeindepädagogisch war ich bis jetzt in der Kirche tätig. Du hast mich in diese Richtung gelenkt und ich danke dem Herrn, dass ich dich kennen lernen durfte. Ja, die frohe Botschaft floß dir die Venen und hast es allen in der Gemeinde immer wieder verkündigt. Ich werde dich sehr vermissen, aber du bist ein wichtiger Teil von mir. Du weißt, dass ich dich sehr brauche und Gott möge mir diesen Schmerz von meinem Herzen nehmen. In jedem hast du den Funken von Gottes Liebe entfacht und tragen durch dich Gottes unendliche Liebe in die Welt hinaus. Ich und viele andere tragen dich für immer fest und sicher im Herzen.

Allmächtiger Gott, schenke meinem Pastor aus der Jugendzeit ewigen Frieden und deine unendliche Liebe, die er sein Leben lang mit aller Inbrunst verkündigt hat und viele damit Menschen erreicht hat. Amen!



"Ein Funke, kaum zu sehen,
entfacht doch helle Flammen
und die im Dunkeln stehen.
Die ruft der Schein zusammen.
Wo Gottes große Liebe
in einem Menschen brennt,
da wird die Welt
vom Licht erhellt.
Da bleibt nichts,
was uns trennt."


"Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn." (Röm 8,38f.)
 


Montag, 23. März 2020

Gott nahe zu sein, ist mein Glück (Ps 73,28)

Gott nahe zu sein, ist mein Glück.

Die besten Zeiten haben ich und meine Familie wirklich gerade nicht: Ich habe vor kurzem die Kündigung erhalten, weil ich noch in der Probezeit war und somit wieder auf Arbeitssuche. Zu allem Übel sind ich und meine Familie wegen der neuen Arbeit extra umgezogen. Wir haben wirklich alles hinter uns gelassen, um uns endlich längerfristig etwas aufzubauen. Jetzt stehe ich wieder am Anfang, aber nicht jede Krise bedeutet automatisch, vom Pech verfolgt zu sein, sondern in jeder Krise steckt eine neue Chance. Welchen Beruf ich ausübe oder auch nicht, bleibe ich derselbe Mensch und auch meine Grundfeste im Leben bleibt unverändert: der Glaube zu Gott. Glauben heißt für mich festes und unerschüttliches Vertrauen, dass Gott mich durch diese nicht einfache Zeit trägt. Glauben bedeutet auch, nicht alleine durch das Leben gehen zu müssen, sondern zu spüren, dass Gott stets an unserer Seite ist. 

Auch wenn alles noch so schrecklich und prekär auszusehen scheint, erkennen wir am Ende, dass alles seinen Sinn hatte. Ich habe schon oft Erfahrungen gehabt, die alles andere als schön waren, und am Ende ging es wieder bergauf. Ich weiß nämlich, auf wen wirklich Verlass ist: Das ist Gott. Wir brauchen ihm nur zu vertrauen, um nicht zu sagen, uns ihm anzuvertrauen. 


Klar wartet jetzt wieder eine Zeit auf mich, in denen viele Absagen kommen oder mir im Vorstellungsgespräch mit unangenehmen Fragen auf den Zahn gefühlt wird, aber das sind nur menschliche Sichtweisen. Bekanntlich ist Irren menschlich und Gott sieht mich komplett an, dass er weiß, wie ich wirklich ticke. Ich ziehe meinen Wert nicht draus, was andere über mich sagen, sondern habe ich die Gewissheit, dass ich in Gottes Augen unendlich wertvoll bin. Der einzige Maßstab, der zählt, ist, wie Jesus Christus mich sieht. Daher  kommt jetzt der Song: "Meine Hoffnung und meine Freude".


"Ja, auf dich vertraue ich und fürchte ich mich nicht." Auch wenn sich Ängste und Sorgen auf unser Herz legen, nimmt uns Gott diese schwere Last ab. Er lässt niemanden im Stich, der zu ihm kommt. Ich selbst merkte es bei vielen Freunden, die mich mit guten Worten aufgebaut und gestärkt haben. Mein Blick löste sich vom Schockmoment der Entlassung und war wieder Richtung Zukunft gerichtet. Sogar, dass mich gute Freunde ins Gebet nehmen, gibt mir Kraft und ich spüre es sehr, wie mich ihre Gebete tragen über die Schlucht dieser schweren Zeit.

Wie es schon der Psalmist in der Bibel sagt: "Gott nahe zu sein, ist mein Glück." (Ps 73,28). Ich brauche dafür keine Horoskope, Persönlichkeitstests, Coachings, die beschränkte Fremdwahrnehmung von irgendwelchen Experten, sondern nur die Gewissheit, dass Gott jeden Menschen bedingungslos liebt.

So beten wir das Vaterunser:


Zum Abschluss möchte ich folgendes Segenslied erklingen lassen:





 























Freitag, 20. April 2018

Das Licht in der dunklen Stunde

Das Licht in der dunklen Stunde

Eine tiefe Dunkelheit legt sich über mich.
Ich glaube, dass meine Welt zerbricht.
Ich sehe überhaupt kein Licht.
Wann endlich wieder Hoffnung in Sicht?

Ich bin gefangen im Labyrinth.
Die Wände bestehen aus Sorgen.
Gibt es noch einen Morgen?
Ich will, dass alle schwere Last zerinnt.

Ich rufe zu dir aus diesem kalten Gebiet.
Du lässt nicht zu, dass mein Herz erfriert.
Du lässt mich wieder geradeaus sehen.
Durch deine Kraft kann ich wieder stehen.

Gelobt seist du, großer und allmächtiger Gott.
In alle Ewigkeiten ist deine Name geheiligt
und du hast meine Dankbarkeit zu aller Zeit. 


Samstag, 11. November 2017

Das Kerzenlicht

Das Kerzenlicht

Die Kerze gibt zwar ein kleines Licht,
auch wenn alles in Dunkelheit zerbricht.
Die Kerze spendet sogar Wärme,
aber reicht oft nicht in weite Ferne.

Häufig kommen ganz viele frostige Gegenwinde,
damit das Kerzenlicht schnell verschwinde. 
Ohne ihr Leuchten bin ich blind
und irre umher als elternloses Kind.

Ich sehe am Horizont ein großes Feuer.
Auf den ersten Blick ist es mir nicht geheuer,
aber es möchte mein Kerzenlicht neu entzünden.
Letztlich sollte es mir nur eine helle Zeit ankünden.

 

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Licht am Horizont

Licht am Horizont

Vergangen ist nun der dunkle Tag,
an dem Finsternis über mir lag.
Ich weiß nicht, wie lange ich es ertrag'.
Viel zu hart war dieser Schlag.

Kalte Winde durchwehen mein Herz.
Begraben liegt es unter Schmerz.
Zu schwer wird diese Last.
Ich bin jetzt nur ein morscher Ast.

Am Himmelsende sehe ich Licht,
was meine Mauern in mir durchbricht.
Ich spüre wieder die wärmende Geborgenheit.
Ich bin befreit aus der Kälte der Verlorenheit.

Deine Fackeln des Glaubens widerstehen jedem Wind, 
denn ich bin dein für immer geliebtes Kind.
Großer Gott, dir gilt mein ganzer Dank.
Meine Seele preist dich mit Freudengesang.